Handgemachte Spätzle

Die Seele der schwäbischen Küche - goldgelb, zart und voller Tradition

Zubereitung: 45 Minuten | Schwierigkeit: Mittel | Portionen: 4

Die Kunst der Spätzle

Spätzle sind weit mehr als nur Nudeln - sie sind ein Stück schwäbische Seele. Diese traditionellen Teigwaren werden seit Jahrhunderten im Schwabenland zubereitet und sind das Herzstück vieler regionaler Gerichte. Der Name "Spätzle" kommt vom schwäbischen "Spatz" und bedeutet so viel wie "kleine Spatzen" - eine liebevolle Bezeichnung für diese unregelmäßig geformten Köstlichkeiten.

Zutaten

Für den Spätzleteig:

  • 400 g Mehl (Type 405)
  • 4 große Eier
  • 200-250 ml lauwarmes Wasser
  • 1 TL Salz
  • 1 Prise Muskatnuss (optional)

Zum Servieren:

  • 50 g Butter
  • 1 große Zwiebel
  • 150 g geriebener Käse (Emmentaler oder Bergkäse)
  • Salz und schwarzer Pfeffer
  • Frische Petersilie

Zubereitung

Schritt 1: Teig zubereiten

  1. Mehl und Salz in eine große Schüssel geben und eine Mulde formen.
  2. Eier in die Mulde schlagen und mit einer Gabel leicht verquirlen.
  3. Nach und nach das Wasser dazugeben und alles zu einem glatten Teig verrühren.
  4. Den Teig so lange schlagen, bis er Blasen wirft und glänzt (etwa 5 Minuten).
  5. Der Teig sollte zähflüssig sein und vom Löffel reißen.
  6. Den Teig 30 Minuten ruhen lassen.

Schritt 2: Wasser vorbereiten

  1. Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen.
  2. Das Wasser sollte sprudelnd kochen.
  3. Eine zweite Schüssel mit kaltem Wasser bereitstellen.

Schritt 3: Spätzle schaben

  1. Ein Spätzlebrett oder einen großen Teller mit kaltem Wasser anfeuchten.
  2. Eine Portion Teig auf das Brett geben.
  3. Mit einem Schaber oder Messer dünne Teigstreifen ins kochende Wasser schaben.
  4. Die Spätzle sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen (2-3 Minuten).
  5. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und kurz in kaltem Wasser abschrecken.

Schritt 4: Käsespätzle zubereiten

  1. Die Zwiebel in Ringe schneiden und in Butter goldbraun anbraten.
  2. Die abgetropften Spätzle in die Pfanne geben und kurz anbraten.
  3. Den geriebenen Käse darüberstreuen und unterheben.
  4. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  5. Mit den gebräunten Zwiebeln und Petersilie servieren.

Profi-Tipps

  • Teigkonsistenz: Der Teig ist perfekt, wenn er zähflüssig vom Löffel fließt und dabei Fäden zieht.
  • Werkzeuge: Ein echtes Spätzlebrett ist ideal, aber auch ein großer Teller funktioniert.
  • Portionsweise: Schaben Sie immer nur kleine Portionen, damit die Spätzle gleichmäßig garen.
  • Aufbewahrung: Gekochte Spätzle können in Butter angebraten und aufbewahrt werden.
  • Variationen: Probieren Sie Spinatspätzle mit gehacktem Spinat im Teig!

Klassische Servierarten

Käsespätzle

Der absolute Klassiker! Geschichtete Spätzle mit geriebenem Bergkäse und gerösteten Zwiebeln. Dazu passt ein frischer Salat perfekt.

Linsen mit Spätzle

Ein traditionelles schwäbisches Gericht mit Linsen, Spätzle und Saiten (Wiener Würstchen). Herzhaft und sättigend.

Spätzle in Butter

Einfach in Butter geschwenkte Spätzle mit frischen Kräutern. Perfekt als Beilage zu Braten oder Geschnetzeltem.

Geschichte der Spätzle

Spätzle haben eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Bereits im 18. Jahrhundert wurden sie in schwäbischen Kochbüchern erwähnt. Die traditionelle Herstellungsweise mit dem Spätzlebrett ist bis heute unverändert geblieben.

In Schwaben sagt man: "Spätzle kann nur machen, wer es von der Großmutter gelernt hat." Diese Weisheit zeigt, wie wichtig die Tradition bei der Zubereitung ist. Jede Familie hat ihre eigenen Geheimnisse für den perfekten Teig.